Bärbel Straube

Bärbel Straube (Jahrgang 1950) aus Limbach-Oberfrohna näht seit 30 Jahren Teddybären. Was sie an diesem Hobby so fasziniert und warum sie davon nicht loskommt, hat sie im Interview erzählt.

Wie fing die Liebe zu Teddybären an?

Mein erster Teddybär war ein Geschenk meiner Uroma zu meinem 4. Geburtstag. Er war mein liebstes Spielzeug und begleitete mich durch all die Jahre meiner Kindheit als bester Freund und engster Vertrauter. So begann meine Liebe zu den Teddybären.

Was fasziniert Sie so an Teddybären?

In unserer heutigen hektischen und erfolgsorientierten Welt stellt so ein kuscheliger Teddy einen echten Ruhepol dar und man muss ihn einfach lieben. Übrigens: Niemand kann so geduldig und unvoreingenommen zuhören wie ein Teddybär.

Wie  kam es dann zum selbst nähen der Bären?

Den ersten Teddy nähte ich 1991, als ich durch Zufall an einen Bärenschnitt gekommen war. Nach diesem ersten Schnittmuster fertigte ich noch 15 Bären, die ich alle an liebe Freunde verschenkte. Da das Bärenmachen Suchtpotenzial enthält, kam ich davon nicht wieder los.

Was gefällt Ihnen so daran?

Die Vielfalt der Möglichkeiten, einen Bären zu nähen gefiel mir, und so entstanden große und kleine, dicke und dünne Bären nach alten oder modernen Schnittmustern, die ich mit oder ohne Bekleidung anfertigte. Jeder Bär war eine neue Herausforderung. Wie wird er wohl aussehen? Immer wieder ist es spannend zu beobachten, wie aus einem Schnittmuster und dem dazu gewählten Stoff, ein ganz individueller Teddybär entsteht. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

 

Sie haben rund 350 Teddybären selbst genäht. Was passiert dann mit den Bären?

Viele der Teddys, ca. 40 Stück, habe ich verschenkt, aber keinen einzigen verkauft. Ich liebe es, mich immer wieder an ihrem Anblick zu erfreuen. Auch wenn der Platz dazu inzwischen reichlich knapp geworden ist.

Doch Sie nähen nicht nur selbst Bären, sondern haben auch rund 350 Teddys gerettet. Was hat es damit auf sich?

Wenn ich auf dem Flohmarkt oder sonst irgendwo einen alten, reparaturbedürftigen, nun ungeliebten Teddybären sehe (kein Steiff- oder anderer Marken- Bär oder niedliche, aber irgendwie seelenlose Plüschtiere) so muss ich ihn haben. Dann wird er gereinigt, repariert, eingekleidet und sein Fell neu aufgebürstet. Sitzt er dann in seiner neuen, alten Schönheit vor mir, so denke ich, sind wir beide zufrieden.

 

Sie veranstalten manchmal auch Ausstellungen mit Ihren Bären. Was war das schönste Erlebnis dabei?

Eine nette Dame im Alter von 94 Jahren schenkte mir ihre alten, geliebten Teddys Otto und Walterchen sowie die Gliederpuppe Käthe aus den Kindertagen ihrer Mutter. Sie sagte, bei mir wüsste sie sie in guten Händen. Die drei sind nun in meinen Ausstellungen zu sehen. Dazu haben sich mittlerweile noch einige weitere Bärchen gesellt, deren Besitzerinnen sie nicht auf dem Dachboden in Vergessenheit geraten lassen wollten.