Wolfgang Hantke

Wolfgang Hantke (Jahrgang 1946) drechselt seit vielen Jahrzehnten in seiner Freizeit.

Woher kommt Ihr Faible für das Drechseln?

Mit 14 Jahren sah ich eine Holzschale, die mich fasziniert hat und die ich nie vergessen habe. Damals reifte in mir der Gedanke sowas mal selbst zu bauen. Als ich dann in einem alten Schuppen eine alte Drechselbank entdeckte, baute ich diese um und fing an zu drechseln. Das war der Durchbruch meiner Leidenschaft für das Drechseln.

Was macht für Sie den Reiz des Drechselns aus?

Das beginnt schon bei der Auswahl des Holzes. Das schaue ich mir an und ahne bereits, was daraus werden kann. Wenn ich die Holzmaserung dann herausarbeite und sehe, dass sich meine Vorstellungen realisieren, das ist für mich der Reiz des Drechselns.

Welche Art von Gegenständen stellen Sie her?

Kurz gesagt: alles was sich drechseln lässt. Meiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Am liebsten Schalen, Teller, Becher oder Kerzenleuchter. Mittlerweise schätze ich die Anzahl meiner Arbeiten auf 80 bis 100 Stück.

Wie lange arbeiten Sie an einem Werkstück?

Das ist recht unterschiedlich und hängt vom Objekt ab. Für eine Schale brauche ich ungefähr 5 bis 6 Stunden.

 

Was machen Sie mit Ihren Werken?

Manche verschenke ich und bereite Freude. Viele behalte ich und benutze sie selbst. Einige waren auch schon in Euba anlässlich des Schul- und Heimatfestes ausgestellt.

Gibt es ein wichtiges oder besonderes Erlebnis, das Sie mit dem Drechseln verbinden?

Das war der Moment, als ich selbst eine solche Schale gefertigt habe, die mich als 14-Jähriger so fasziniert hatte. Da hat sich der Kreis geschlossen.

Warum beteiligen Sie sich an unserem Projekt?

Um zu zeigen, dass es einen großen Reichtum an Alltagskultur hier gibt und dass diese auch gesellschaftlich positive Effekte hat. Gäbe es viele Leute, die ein vernünftiges Hobby hätten oder sich mit irgendwas auseinandersetzen würden, was die Menschheit bereichert, gäbe es auch weniger Leid und Krieg. Es wäre vielen negativen Dingen die Luft genommen.

Welche Hoffnungen verbinden Sie mit der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025?

Ich wünsche mir, dass Dreckecken, die es in Chemnitz gibt, verschwinden. Und dass Proteste, die zurzeit in Chemnitz herrschen, verstummen. Die Menschen sollten die Einsicht gewinnen, dass dieser Titel etwas besonderes ist. Der wird nicht wahllos verliehen. Die Kulturhauptstadt, das sind doch wir alle, die Menschen, die hier leben und unsere Kultur. Und nicht bloß das Rathaus oder das Opernhaus.

 

Kontakt

Wolfgang Hantke
E-Mail: wolfhantke@outlook.de